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Deutsche und Italienische Blacktyperennen weiter unter Druck

Am Dienstag hat das European Pattern Committee (EPC) die Revision der Blacktyperennen für das kommende Jahr bekannt gegeben. Für Deutschland gab es keine Änderungen bei den Grupperennen, was sicherlich erfreulich ist. Allerdings haben zwei Listenrennen ihren Listenstatus verloren:


  • Das Diana Trial in Baden-Baden

  • Der GP der Hannoverschen Volksbank in Hannover


Auch wenn eine gewisse Dynamik im Bereich der Herabstufungen immer vorhanden und für das Prinzip der Zuchtprüfungen auch unabdingbar ist, werden gerade die Listenrennen sehr kritisch beäugt. Und auch wenn der deutsche Galopprennsport in diesem Jahr erneut mit einem blauen Auge davongekommen ist, waren für die Saison 2024 immerhin 7 Rennen als „Races at risk of downgrade“ deklariert. Das nicht mehr Rennen ihren Status verloren haben, ist sicherlich oftmals den qualitativ nicht uninteressanten ausländischen Startern zu verdanken.


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Historisch ist in den letzten Jahren sicherlich auch bei den Ausschreibungen einiges falsch gelaufen. Wenn ein Pferd im Ausgleich II mit maximalen GAG erfolgreich war, gab es in der Vergangenheit kaum logische Startmöglichkeiten mehr im Handicap. Diese Pferde wechselten oftmals direkt in deutsche Listen- oder Grupperennen oder mussten im Ausland starten. Oftmals hatten diese Pferde zu diesem Zeitpunkt aber noch nicht die nötige Qualität, um diesen Schritt in die Blacktyperennen erfolgreich zu meistern. So sind sicherlich einige Listenrennen aber auch teilweise Grupperennen mehrfach qualitativ deutlich unter Wert geblieben.


Besorgniserregend ist auch die Entwicklung in Italien. Im Jahr 2024 hat die EPC dort bereits zwei Grupperennen zurückgestuft und fünf Listenrennen den Listenstatus entzogen. Dieses Jahr wurden erneut zwei Grupperennen zurückgestuft und erneut 9 (!) Listenrennen den Listenstatus entzogen. Gerade im Hinblick auf die vielen deutschen Starter in Italien in der Vergangenheit, werden auch wir in Deutschland die Auswirkungen spüren und sicherlich in ferner Zukunft weniger Stuten mit italienischem Blacktype in den europäischen Auktionskatalogen finden.


Wie immer wurden auch für 2025 die Risikorennen definiert. Spitzenreiter ist nach wie vor Italien, das erneut in 9 Rennen um seinen Status kämpfen muss. In Deutschland sind trotz allem immer noch 6 Rennen als „Races at risk of downgrade“ definiert, hauptsächlich neben Derby und Diana die Sprintrennen und die Guineas. Hierfür wurde von Deutscher Galopp heute auch ein Programm zur Stärkung der Sprintrennen auferlegt. Wenn man bedenkt, dass diese Rennen fast durchgehend über Jahre hinweg schon heruntergestuft wurden, erscheinen mir zwingende Maßnahmen leider in den letzten Jahren mehr als nur verschlafen worden zu sein. Von Seiten Deutscher Galopp wurde in der heutigen Pressemitteilung "frühzeitiges handeln" kommuniziert. Leider passt diese Aussage in keinster Weise auf den bereits erfolgten Negativtrend der letzten Jahre.


Es bleibt also spannend und sicherlich wichtig, die Listen- und Grupperennen abseits der Klassiker auf dem notwendigen Qualitätsniveau zu halten.


J.S

 
 
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